Selbstporträts von Mennessons entstehen in den dreißig Schaffensjahren von 1944 bis 1973. Danach, als die Zahlen die Herrschaft übernehmen, braucht der Künstler diesen Spiegel nicht mehr.
In seiner Jugend ist der Blick von Anfang an nach innen gerichtet. Die Titel seiner Gemälde wie seiner Skulpturen bezeugen diese Absicht: „Intérieur silencieux“ (Stiller Innenraum), „Autoportrait Silence“ (Selbstporträt Stille). Erstaunlich ist, dass der junge Maler sich der figurativen Darstellung verweigert, sowohl in der vorläufigen Gouache von 1946 wie auch in dem Gemälde von 1947, das er scherzhaft „François 1er“ nennt. In der sehr harten Zeitspanne seines Lebens nach dem Tod von Gleizes und der Rückkehr nach Paris unter sehr schwierigen finanziellen Bedingungen, verdunkelt sich der Spiegel des Werks. In „Le peintre“ (Der Maler), „Le pull gris“ (Der graue Pullover) sind die Farben grau, der Blick ist fiebrig.
In der 1965 beginnenden heitereren Zeitspanne taucht auch wieder sein Humor auf. Der Künstler zeichnet seine Beine vor der Staffelei von oben gesehen, oder er verschmilzt mit der Landschaft in „Autoportrait Paysage“. Im ‚Autoportrait jaune’ (Gelbes Selbstporträt) kehrt er auch zu einer sehr stilisierten figurativen Darstellung zurück.
In den Filmen, mit denen er sich von 1972 an befasst, ist er zugleich hinter der Kamera wie vor ihr. Hier handelt es sich zweifellos um eine andere Art des Selbstporträts. Im Übrigen verleiht ihm die Freude darüber, ein auf der goldenen Zahl basierendes Universum geschaffen zu haben so vollkommenen Ausdruck, dass er des Spiegels im Selbstporträt nicht mehr bedarf.
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